Im Leben kommt es darauf an die richtigen roten Schuhe zu wählen!

Die roten Schuhe – die Botschaft entschlüsseln

Märchen sind doch eigentlich was Schönes! Warum also enden manche so abrupt und schrecklich, ja eigentlich brutal? Solche Geschichten haben die Aufgabe den Zuhörer Wachzurütteln, ihn vor gewissen Dummheiten zu warnen. Sie vermitteln eine Schockbotschaft, die uns meist noch einige Zeit nach dem das Märchen zu Ende erzählt wurde nachhaltig beschäftigt. „Die roten Schuhe“ ist ein typisches Mars-Märchen. Es symbolisiert insbesondere die Schattenseite von Mars, aber auch von einigen anderen Tierkreiszeichen-Energien.

Aber lasst euch überraschen!

Am Anfang ist die Welt eigentlich in Ordnung, oder?

Das Märchen beginnt mit der Hauptdarstellerin, ein armes Waisenmädchen, was noch nicht einmal Schuhe besitzt. Das archetypische Symbol von Schuhen geht auf frühgeschichtliche Zeiten zurück. Damals waren Schuhe ein Zeichen von Autorität, denn nur die Herrscher trugen damals Schuhe. Sklaven gingen barfuß. Das Mädchen sammelte ein paar rote Fetzen und fertigte sich selbst daraus ein paar Schuhe. Auf diese war sie unheimlich stolz, weil sie diese selbst gemacht hat. Außerdem waren sie praktisch, denn sie schützten ihre Füße vor den Dornen im Wald.

In den ersten Absätzen spielt schon mal sehr viel Mars-Energie mit. Das Mädchen ist ihr eigener Herr, sie ist selbständig und sie macht sich rote Schuhe. Alles ist positive Mars-Energie. Auch die Farbe Rot gehört zu Mars. Weiterhin ist ein kleiner Hauch von Krebs- und Stier-Energie dabei. Mit keinem Wort wird erwähnt, dass das Mädchen unglücklich ist. Sie scheint mit sich und ihrem Dasein zufrieden zu sein, d.h. sie bemuttert sich gut selbst (Mond/Krebs). Die Waise versorgt sich auch mit Beeren und macht sich selbst Schuhe, d.h. sie hält alle „greifbaren“ Dinge und das Lebensnotwendige auf der Erde in Ordnung und achtet darauf (Stier).

Die goldglänzende Kutsche, die alte Frau und die Gemeinde

Nun kommt die alte Frau in der goldglänzenden Kutsche, welche typisch Saturn/Steinbock symbolisiert vorbei. Saturn steht für Gesetz, Recht und Ordnung. Die alte Dame übernimmt Verantwortung für das Mädchen. Sie steht für Traditionen und (oft) verknöcherte alte Sichtweisen wie etwas zu sein hat.

Deswegen wird das Mädchen auch gewaschen und in reinweiße Unterwäsche, Kleidchen und Lackschuhe gesteckt. Die reinweiße Unterwäsche hat noch eine weitere Symbolik. Sie symbolisiert die Frau wie sie vor der christlichen Kirche zu sein hat. In dieser hat das Frauenbild einer „roten Göttin“ keinen Platz. Hier gibt es nur eine „weiße Göttin“, die Jungfrau Maria – die Frau ohne Unterleib. Ihre Hexenschwester, die unabhängige, selbstbewusste, vitale Frau und Amazone wurde auf den Scheiterhaufen gepackt. Die wunderschönen, selbstgefertigten, roten Schuhe des bis dahin selbstständigen Mädchens werden in der Geschichte zu Asche verbrannt.

Im Märchen hat die Falle der Selbstaufgabe und der Anpassung nun zugeschnappt. Das Mädchen nimmt die ganze „Dressur“ hin. In dieser hat keine wirkliche Lebensfreude mehr Platz. Für den ganzen Reichtum zahlt sie aber einen hohen Preis.

Führst du ein angepasstes Leben?

Dies passiert uns Menschen auch häufig im realen Leben. Wir passen uns der Meinung anderer und der Gesellschaft (der Gemeinde) oft unbewusst an. Wir möchten gefallen und erkennen nicht, dass der vermeintliche Reichtum eben nur äußerlich vorhanden ist. Es wird so gemacht, weil man es eben so macht, es alle tun oder weil es von uns erwartet wird.

Im Grunde genommen wandeln wir wie ein Zombie durchs Leben – eine leblose Hülle. Wenn wir seelisch verarmen und an unserem eigenen selbstbestimmten Leben vorbeivegetieren sind oft Unzufriedenheit, Depressionen und Süchte die Folge. Manchmal kommt es aus irgendwelchen Gründen zu einem radikalen Lebensumschwung und im Besten Fall zu einer Bewusstwerdung. Manche nehmen aber dieses „tote und ungelebte Leben“ mit ins Grab.

Genau davor will uns dieses Märchen warnen. Jetzt wäre noch der letztmögliche Zeitpunkt gewesen „Stopp“ zu sagen, um weitestgehend unbeschadet aus der Sache wieder heraus zu kommen. Aber die Geschichte will uns aufzeigen wie es weitergeht wenn wir diesen verpassen.

Das „brodeln“ im Inneren beginnt

Das Mädchen war unheimlich traurig über den Verlust ihrer heißgeliebten, roten Schuhe. In ihrem Herzen wuchs ein heimliches Feuer heran und ihre Sehnsucht und das Verlangen nach roten Schuhen wurde immer größer. Die roten Schuhe symbolisieren dabei ihre Eigenständigkeit, ihre ICH-Bestimmtheit und –Zentriertheit.

Hier zeigen sich die typischen Anfänge der Schattenseite von Mars. Wird diese nicht beachtet und weiterhin unterdrückt wird sich diese irgendwann einen explosionsartigen Durchbruch verschaffen und mit voller Wucht alles zerstören. (vgl. auch „Mars – der ritterliche Kriegsgott“)

Es entsteht ein unstillbarer Hunger in der Seele und im realen Leben kommt es nun häufig zu Suchterscheinungen und Depressionserkrankungen. Es wird nach einer ungesunden „Ersatzdroge“ gesucht um das Gefühl der Sehnsucht und des seelischen Schmerzes zu betäuben und nicht spüren zu müssen. Zigaretten, Alkohol, Drogen, Sexsucht, Internetsucht, Spielsucht, Kaufsucht – um nur einige davon zu nennen. Sie alle helfen aber nicht die Ursache zu beheben, sie betäuben nur die Symptome.

Die ungesunde Ersatzdroge

So findet auch das Mädchen im Märchen ihre ungesunde Ersatzdroge. Sie hat einen so großen Hunger nach ihrer ursprünglichen Lebensfreude, dass sie nicht erkennt das diese Schuhe etwas anderes sind. Sie sind aus feinsten Leder, haben eine andere Farbe und sind nicht von ihr. Das Mädchen erhält sie vom alten, verkrüppelten Schuster der ihr beim Einpacken der Schuhe zuzwinkert.

Der Leser oder Zuhörer spürt instinktiv, dass bei der Beschreibung des Schusters und des Zuzwinkerns jetzt irgendwas in die falsche Richtung läuft. Er ist alt und verkrüppelt, was in der Märchensprache immer symbolisch gemeint ist mit „hier stimmt irgendwas nicht“. Je nach Dramaturgie der Geschichte kann sich dahinter das Gute oder das Böse verstecken.

Der Schuster repräsentiert in diesem Märchen die Schattenseite der Merkur/Zwillings-Energie, den falschen oberflächlichen Trickser. Er trickst das Mädchen und die alte farbenblinde Dame aus. Man hat den Eindruck er weiß genau, dass mit den Schuhen etwas nicht stimmt.

Der Schwarzmagier

Der Soldat mit seiner kurzen Jacke, dem roten Bart und dem kranken Arm symbolisiert die dunkelste Schattenseite von Pluto/Skorpion-Energie. Er ist der dunkle Hexer, der nichts Gutes im Schilde führt.

Zunächst frägt er jedoch um Erlaubnis den Staub von den Schuhen des Mädchens wischen zu dürfen. Diese ist jedoch völlig unbedarft, von dumpfen Trieben gelenkt und erkennt die Gefahr nicht. Übermütig und unvorsichtig streckt sie bereitwillig ihre Füße dem Schwarzmagier hin. Diese Unvorsichtigkeit ist kopflose, negative Mars-Energie. Hier gilt das Sprichwort „Übermut tut selten gut“. Und diese Schattenseite von Mars trifft im Märchen auf einen dunklen, ebenfalls Schattenhaften Pluto/Skorpion und verstärkt dabei das Negative.

Pluto/Skorpion-Energie kann sehr viel Positives haben, aber in diesem Märchen kommt die dunkelste Schattenseite vor. Hier treffen also zwei negative Schattenseiten aufeinander. Da ist jedem klar, da kommt nix gutes bei raus. Mit Pluto/Skorpion sollte man generell nie unbedarft „spielen“. Der Soldat hat zwar das Mädchen anfänglich noch gefragt ob er die Schuhe putzen darf, aber insgeheim schon gewusst dass sie ihrer Sucht schon verfallen war.

Er verhext die Schuhe und tut zum Schluss auch noch so als wenn er ihr ein Geheimnis verrät: „Behalte sie an, bis der Tanz beginnt, flüsterte er und zwinkerte dem Mädchen lustig zu.“ Bei Pluto/Skorpion lüftet man gerne Geheimnisse und hinterfragt Verbote. Aber manchmal im Leben ist es besser, dass manche Geheimnisse verborgen bleiben.

Auch im späteren Verlauf der Geschichte sticht der giftige Skorpion-Stachel in Form von dem Satz „Ja schau nur, was die schönen Tanzschuhe alles treiben“ des Schwarzmagiers nochmal zu. Als hätte sie nicht schon genug Angst. Hier wird nochmal nachgetreten und eine ungeheure böswillige Schadenfreude gezeigt.

Gegen die Tradition rebellieren

Dass die alte Dame, die Gemeinde und die Kirche Tradition, Zucht und Ordnung symbolisieren wissen wir ja schon. Das ist Saturn/Steinbock-Energie und zwar eher in seiner Schattenform, denn sie ist in dem Märchen viel zu verhärtet und verkrustet. Das diese aufgebrochen und sterben muss symbolisiert auch der Tod der alten Dame im späteren Verlauf der Geschichte, aber das nur nebenbei.

Jetzt kommt Wassermann-Energie in Aktion. Das kleine Mädchen rebelliert gegen die alten verstaubten Sichtweisen ihres Umfelds. Wassermann ist das darauffolgende Tierkreiszeichen zu Steinbock und gibt diesen, wie alle Folge-Tierkreiszeichen, einen gewissen Gegenimpuls. Er hat die Aufgabe genau diese alten verkrusteten Sichtweisen aufzubrechen in dem er heftig dagegen rebelliert. Wassermann-Energie ist der typische Rebell, der Freigeist, er strebt nach Individualität und völliger Freiheit. Wassermann verstößt erstmal grundsätzlich gegen alle Regeln, welche der Steinbock/Saturn nur allzu gern aufstellt.

Das Mädchen hört weder der Predigt zu noch betet sie mit der Gemeinde. Ihr ist es völlig wurscht, ja sie freut es sogar, dass sich die anderen empören über ihre roten Schuhe an den frechen Füßen. Sie dreht sie provozierend unter der Kirchenbank hin und her. Auch später strampelt sie wie eine Besessene als sie ihr die Schuhe abstreifen wollen. Ob das aufgrund der selbständigen Schuhe ist, oder ob sie selbst auch dazu beiträgt, weiß man zum Zeitpunkt der Geschichte nicht so genau.

Der Fluch des Geistes

Das Mädchen konnte ihrer Sucht nicht widerstehen. Und so musste sie über Wald und Flur, über Berg und Tal, durch Regen, Schnee und Sonnenschein fortwährend tanzen. Die roten Schuhe kannten keine Ruhepause. Das Mädchen ist so erschöpft und erkennt jetzt selbst das es „Spitz auf Knopf“ mit ihr steht. Sie tanzt in den Kirchhof, aber dort stellt sich ihr der Geist in den Weg und verflucht sie.

Der Geist symbolisiert hier ebenfalls Pluto/Skorpion. Aber im Grunde genommen erteilt er ihr die allerletzte Warnung. Er zeigt ihr auf das ihr Verhalten zum sicheren Tod führt. Auch wenn der Fluch auf den ersten Blick negativ erscheinen mag, er führt ihr ungeschminkt den eigenen Tod vor Augen.

Und das hat eine positive Wirkung. Dem Mädchen ist jetzt klar, dass sie sofort handeln muss. Sie tanzt beim Scharfrichter vorbei und bittet ihn: „Schneide meine Schuhe ab!“ Dies hilft jedoch nichts, denn die Schuhe haben sich bildlich in ihre Füße festgefressen. In ihrer absoluten Verzweiflung und im Todeskampf fleht sie ihn an ihr die Füße abzuhacken. Sie verliert ihre Füße, aber sie überlebt.

Das ist jetzt nicht die allerschönste Art Pluto/Skorpion-Energie zu erleben, aber von ihrer Sucht „den falschen roten Schuhen“ ist sie geheilt. Vor diesem Hintergrund geht das Märchen eigentlich gut aus, auch wenn es auf den ersten Blick überhaupt nicht so scheint.

Es soll uns auf alle Fälle eine Warnung sein.

Mein persönliches Schlusswort

Ich hoffe euch hat die Deutung gefallen und ein bisschen nachdenklich gemacht.

Ich zieh jetzt meine heißgeliebten roten Schuhe an und geh zum Tanzen. Denn ich kann die falschen roten Schuhe von den richtigen roten Schuhen unterscheiden. Und ich hoffe ihr auch. Meine roten Schuhe finde ich einfach nur hübsch und genau deswegen trage ich sie so gerne. Sie symbolisieren für mich Lebensfreude und Selbstbewusstsein – ich liebe die Farbe Rot. Und es ist mir grundsätzlich völlig wurscht ob die Gesellschaft die Farbe Rot vielleicht anders interpretiert.

Meine roten Schuhe
Meine roten Schuhe symbolisieren für mich Lebensfreude!

Ich bin mir aber auch bewusst, dass jemand Anderes die Farbe Rot anders interpretieren kann. Genau dieses Bewusstsein hilft zu entscheiden an welchen Tagen und Wo man rote Schuhe tragen kann und an welchen Tagen und Wo man es besser sein lassen sollte.

Wenn du rote Schuhe trägst, dann musst du auch selbstbewusst sofort „Nein“ sagen können und das auch vollständig repräsentieren und ausstrahlen. Es kann immer vorkommen, dass dich ein Schwarzmagier frägt ob er deine Schuhe putzen darf. Und dem kannst du nur begegnen, wenn du selbstbewusst und nicht übermütig oder unbewusst bist. Und ich rate dir, dass nur in einem Umfeld zu tun wo dir bekannt ist und du dich auch sicher fühlst. Spiele nie mit dem Feuer – denn es kann tödlich sein. Aber trau dich auch manche alten, verstaubten Regeln zu durchbrechen.

In diesem Sinne, alles Liebe

Martina

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